PR und Blogs und Kein Ende…

Das Ärgert mich unglaublich: Warum müssen eigentlich Dilletanten und Amateure die Bezihungen zwischen PR-lern und Bloggern vergiften? Das Nervt!

Der Don schreibt zum Beispiel:

Kein Witz, das ist aus einer Mail einer schwäbischen Web2.0-Klitsche an mich:

ich würde gern wissen, wie man denn bei Ihnen einen Blogeintrag veröffentlich kann?
Wir hätten auch Interesse daran, etwas über uns zu schreiben, wenn dies möglich wäre. Über eine baldige Antwort würde ich mich sehr freuen.
Ein schönen Tag noch.

Mit freundlichen Grüßen

xxxxx xxxxx
Apprentice to Marketing

Offenbar klauen solche Leute lieber nur die Email-Adressen zusammen, statt sich auch nur 5 Minuten mit den Blogs auseinanderzusetzen, die sie gern als kostenlose Plattformen für ihre PR-Scheisse haben möchten.

Schlimm genug aber wir scheinen grade wieder eine Welle stupider Blogger-Pitches zu haben. Thomas Knüwer stellt dazu fest:

Ich finde eine Pressemitteilung über eine Studie, die behauptet jene Studie sei repräsentativ, aber völlig verschweigt, wie viele Menschen auf welche Art befragt werden, unseriös. Und das habe ich der Dame der dienstleistenden PR-Agentur auch so gesagt.

Das hat sie verblüfft. „Ich hab mir das gar nicht so genau durchgelesen“, versucht sie sich zu rechtfertigen. Und mitgedacht auch nicht, füge ich hinzu. Pressemitteilung runtertippen und rausrotzen, das ist das Geschäft dieser Tanja-Anjas. Sie sind es, die das Image ihres Berufsstandes zu Schanden reiten.

Wenn man die ganze geschichte fertig liest, kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Tststs. Und wohin das ganze führt, sieht man bei Chris Anderson, dem CR des Wired Magazins (gefunden via Markus):

Chris Anderson, Chefredakteur des Wired Magazine, Buchautor und Blogger, hatte eine Schnapsidee: Der vielen unwillkommenen Presseaussendungen überdrüssig, die täglich in seinem E-Mail-Postfach aufschlagen (er spricht von rund 300), hat er zu einem ziemlich drastischen Mittel gegriffen. In seinem Blog “The Long Tail” hat er einfach die E-Mailadressen von rund 350 “ÜbeltäterInnen” publiziert, die seiner Ansicht nach einfach “zu faul” gewesen seien zu recherchieren, wem sie die Mitteilungen korrekterweise hätten zukommen lassen sollen. (Aufschlussreich sind die zahlreichen Kommentare.)

Ich finde im übrigen das Verhalten von Mr. Anderson wenn auch nciht richtig so doch verständlich: Als ehem. Journalist weiß ich selbst, wie übel es ist, von teilweise hunderten Mails am Tag bombardiert zu werden. Von heutigen Berufskollegen, die sich nciht die Zeit nehmen, einen Chrfredakteur aus den verteilern zu nehmen oder die tatsächlich denken, dass den CR eines so großen Magazins tatsächlich die Meldung des Upgrades von Version 1.1.3 auf 1.1.5 interessiert. Wolf spricht im Zuge dieser Diskussion die SMR und RSS als „Heilmittel“ an, aber das Problem kann sich imho nur über die Content Seite lösen lassen. Außerdem verlagert RSS das Problem nur von der Mail-Box in die Feedreader. Es bräuchte dafür eine übergeordnete Instanz, die Feeds redaktionell bearbeitet und nur die Meldungen durchlässt, die Journalisten auch wirklich interessieren.

 

Anyway: Wird wirklich Zeit, dass wir vom AK Blogger Relations ein Papier zum korrekten Umgang mit Bloggern auf die Beine stellen. Und vielleicht sollte man bei der Gelegenheit auch noch gleich von unabhängiger Seite aus eine Whiteliste mit Unternehmen führen, die sich an solche Dinge halten. Manno… Wer mich in Zukunft wieder mehrum de Ak kümmern… hoffentlich hab ich ein bisschen Ziet dafür.

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