Virale Videos: Was steckt dahinter
Hab mich das schon oft gefragt: Wie schaffen es eigentlich die Guerilla-Marketing-Habis, dass ihre viralen Videos bei YouTube und Konsorten eine derartige Popularität erlangen – und zwar trotz des riesigen Content-Angebots, das z.B. auf YouTube verfügbar ist. Guter Content? SEO? Oder war es einfach pures Glück?
Einen kleinen Einblick in die Materie habe ich bei Techcrunch gefunden, wo Dan Ackerman Greenberg von The Comotion Group einen kleinen Einblick in die Welt der Viralvideo-Produzenten gibt. Ganz spannend, wenn man sich selbst überlegt, ob und wie man Viralvideos selbst einsetzen will, auch wenn ich sicher bin, dass er nicht alle Tricks und Kniffe preisgegeben hat. Hier ein paar mmn. interessante Auszüge:
- Content is not king: Für richtig erfolgreiche Viralvideos schon, aber für ein paar 100.000 Clicks nicht.
- Format: Kurz, knackig, mit gefaketen Headlines, mit Sex, keine Werbung und so simpel, dass es remixed werden kann
- Ziel ist es, in die most viewd Kategorie von Youtube zu kommen. Also: Blogger ansprechen (bezahlen, puh!), Facebook reinstellen, Mayspace, Freunde, Mailinglists… das volle Programm
- Titel optimmieren: z.B. Leaked video oder so
- Thumbnails optimieren
- Konversation in den Comments von YouTube faken (puh!), um künstlich Buzz zu erzeugen.
- Mehrere Videos gleichzeitig
- Tags der Videos optimieren (wichtig für Suchmaschinen)
Tja… was ist davon zu halten? Puh…Ich find’s schon ein wenig heftig. Vor allem Punkt 6 und das Faken von Video-Titeln. Andererseits ist es natürlich extrem konsequent und wenn die wirklich diesen Erfolg haben, werden sie sicher nachahmer finden, was den sozialen Aspekt ziemlich unterminiert. Ich glaube, dass solche Aktionen langfristig nichts bringen. Im Long-Tail-Web kommt dir immer einer drauf, und dann hast Du die ganze Blogosphäre mit allen Dons dieser Welt am Hals. Viel zu gefährlich. Dann irgendwie doch lieber ein paar tausend Klicks weniger.
Vielleicht sollte Google mal überlegen, obs nich sinnvoll wäre, solch dreisten Leuten auf die Schliche zu kommen und ihren Kunden mal so richtig den Pagerank zu verhageln.
So richtig astrein findet der Herr seine Methoden übrigens auch nicht:
I can’t reveal our clients’ names and I can’t link to the videos we’ve worked on, because YouTube surely doesn’t like what we’re doing and our clients hate to admit that they need professional help with their “viral” videos.
Und die Leser von Techcrunch findens auch ziemlich doof.
Wer langfristig den Internet-Erfolg sucht, sollte solche Spielchen unterlassen. Klar, die Werbung muss bei der massiven Konkurrenz schon ausgefeilt sein, dennoch kann man sein Publikum auch mit realen Gegenwerten bei Laune halten und entsprechende Kunden finden.