Süddeutsche vs. Web 2.0

Hihi… mal wieder ein Beweis, dass die Verlage keine Konzepte haben, wenn es ums Web 2.0 geht. Da baut die SZ zuerst die Web zweinullige Funktion „Kommentieren“ (wow!) auf ihre Online Seite und merkt dann: Oh…mist, da muss man ja Kommentare moderieren. Das ist ja total blöd, weil die Deppen von Lesern sich erdreisten auch am Wochenende und mitten in der Nacht zu kommentieren. Doof sowas. (gefunden via off the record)

In jüngster Zeit mussten wir allerdings feststellen, dass diese zurückhaltende Moderation nicht mehr genügt. Insbesondere nachts und am Wochenende gehen zuweilen Kommentare online, die mit einer sinnvollen Form von Meinungsäußerung nichts mehr zu tun haben. Wir haben uns deshalb entschlossen, in Zukunft stärker moderierend einzugreifen.

Dass die SZ mit dem Web 2.0 nix am Hut hat zeigt auch dieser Artikel:

Sie zerfleddern – wie es gerne auch wir Zeitungsmenschen tun – jedes Thema. Sie tun dies aber oft anonym und noch öfter von keiner Sachkenntnis getrübt. Sie zetteln Debattenquickies an, pöbeln nach Gutsherrenart und rauschen dann zeternd weiter. Sie erschaffen wenig und machen vieles runter. Diese Diskutanten des Netzes sind der Diskurstod, getrieben von der Lust an Entrüstung.

Das Zitat finde ich besonders entlarvend. Hätte ein anderer Autor das obige Zitat über Journalismus geäußert, ich weiß nicht, ob das auch sehr passend wäre.

Wiedermal ein Beleg für die große Nähe von Journalismus und Bloggerei.

Ein Gedanke zu „Süddeutsche vs. Web 2.0

  • 12/14/2007 um 10:40
    Permalink

    Unglaublich! Am besten wäre es, die Kommentarfunktion komplett abzudrehen!

    Antwort

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