Aus für Krone-Satire-Blog

So schnell kanns zu Ende gehen mit dem ersten österreichischen Blog-Skandal: Der Österreichische Medienkünstler Philip Drössler hatte ein Fakeblog erstellt, in dem er sich für den polarisierenden und nicht ganz linkslastigen Österreichischen Medien-Tycoon Hans Dichand ausgab. Der hatte wiederum in seinem Blog (hier wird explizit nicht verlinkt!) darauf Bezug genommen und so den Skandal erst selbst losgetreten. Gleichzeitig wurden wüste Drohungen gegen den damals noch Unbekannten ausgesprochen und schon allein das reicht, um der ganzen Kunstaktion zum Gelingen zu verhelfen.

Markus fasst das recht gut zusammen:

Doch hätte Dichand sein bloggendes Alter Ego nicht selbst sowohl im eigenen Weblog als auch in der Kronen Zeitung erwähnt, hätte die satirische Arbeit des Medienkünstlers wohl nie die Aufmerksamkeitsschwelle der österreichischen Medienwelt überschritten. Es war Dichand höchstpersönlich, der die Internetaktion zum Skandal gemacht hat. Und damit hat er erneut genau das bestätigt, worauf der Drössler mit seinen authentischen Einträgen aufmerksam machen wollte.

Das ist schon eine zweischneidige Sache, das mit dem Netz: Einerseits bin ich hellauf begeistert von dieser Aktion und würde mir gleich noch ein gefaktes Roland Koch Blog oder ein Blog de Lafontaine vorstellen können. Andererseits ist Identitätsraub natürlich schon eine sehr sehr gefährliche Angelegenheit. Man denke nur an Schülerinnen, die durch Fake-Blogs gemobbt werden, weil jemand in Ihrem Namen irgendwelchen Schweinkram postet. Also: so rein scherzhaft ist das ganze nicht, auch wenn ich zugeben muss, dass sich im Fall Dichand mein Mitleid doch schwer in Grenzen hält. Aber das ist rein persönlich.

Was die konventionelle Presse dazu schrieb kann hier nachgelesen werden.

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