PR vs. Marketing im Web
Ich hatte schon vor geraumer Zeit die Frage aufgeworfen, ob bei der Kommunikation im Web 2.0 die PR oder das Marketing den Hut aufhaben sollte. Eine Ganz ähnliche Diskussion läuft zur Zeit bei Kivi Miller ab, die mit der Aussage
Their key point seems to be that nonprofits should use social media/social networking only for listening and learning through engaging in conversation. You cannot expect anyone to listen to what you have to say, unless you are listening too and responding in kind.
Interessant sind vor allem die Kommentare dazu.
Sicher, wir reden hier immernoch über ein Early-Adopters-Feld, wie nonprofits-vernetzt treffend darstellt.
Die Studie zeigt, dass 41% der befragten 429 Online-Autoren aus NPOs den Hauptzweck ihrer Internetpräsenz darin sehen, Informationen bereitzustellen. 38,6% möchten für ihre Organisation werben. Nur 6,5% wollen über ihre Internetpräsenz in die Diskussion mit den Stakeholdern eintreten. Nur 3,5% zielen auf das Online-Fundraising.
Wenngleich es natürlich interessante Vorreiter gibt, wie z.B. Greenpeace Hamburg, die auf Twitter vertreten sind. Klar wird aber aus der Diskussion für mich vor allem eines. Marketing und PR Maßnahmen sollten zumindest in der Theorie auch im Netz möglichst getrennt voneinander agieren. Und hier liegt der Hase im Pfeffer, denn ich frage mich, ob das überhaupt möglich ist. Ich glaube nicht. Es braucht nur einen Blogger, der in einem Posting beide Maßnahmen verlinkt und schon ist die Verbindung geschaffen.
Ist also die einzige praktikable Lösung die integrierte Kommunikation. Ich bin ja kein großer Fan dieser Zusammenlegung, denn die Instrumente, die Messages und die Zielgruppen können sich in beiden Disziplinen doch massiv unterscheiden. Außerdem sehe ich als PR-ler die Gefahr, dass die PR zur Unterfunktion des Marketingsverkommt, was zu Absurditäten wie Werbeequivalenzanalyse führt und dazu, dass PR zum reinen Presse-Clipping-Lieferanten degradiert wird.