Gespendeter Journalismus
Eine nette Idee, die ich schon vor einiger Zeit bei der Medienlese gefunden habe. Wie wäre es, wenn sich Journalismus im Internet nicht über Werbung finanzieren würde (was eh nciht soo toll funktioniert, sondern über Spenden. Bei der US-Site Spot.us kann man sehen, wie das funktionieren könnte. Journalisten Pitchen dem Leser verschiedene Themen an und die entscheiden per Spende, welches dieser Themen recherchiert werden soll. Ähnlich ist auch das Angebot Global for me ausgelegt.
Eigentlich wirklich charmant, die Idee: Einflussnahme durch Interessenvertreter sind, zumindest über die Schiene Geld, ausgeschlossen. Ich glaube, dass dieses Konzept besonders im Lokal- und Regionaljournalismus funktionieren könnten. Denn es braucht dazu Stories, die die Menschen so unmittelbar berühren, dass sie bereit sind, dafür zu zahlen spenden. Hier ein Video, das zeigt, wies genau funktioniert.
Interview with David Cohn from John Welsh/These Digital Times on Vimeo.
@Berufskommunikator: Eben genau nicht: Die regeln legen fest, dass eine Einzelperson nicht mehr als 20% der Story finanzieren kann. vgl.: http://spot.us/pages/about#approval
In diesem Falle würden Geldgeber ja noch viel größeren und direkten Einfluss auf die Informationen haben, als es Anzeigenkunden jetzt schon haben… Prinzip: nur wer das Geld hat, zu spenden, kann Themen mit auswählen. Überhaupt: Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Journalisten Geld zu spenden und für den Content direkt zu bezahlen? Oder habe ich etwas falsch verstanden…?
Solange sichergestellt ist, daß sich die Macher nicht ihr Programm von solventen Interessenträgern abkaufen lassen, ist das in Ordnung. Man beachte: David Cohn betont ausdrücklich, daß er mit traditionellen Printmedien wie dem Chronicle in seiner Heimatstadt zusammenarbeitet. Warum wohl? Soviel als Bindeglied zum Post „Was bringen mir die alten Medien noch?“.