Vodafone, Funktionen und dem Strukturwandel der PR
Vor einigen Wochen habe ich hier ein Interview mit Carmen Hillebrand von Vodafone über deren Einstieg bei Twitter publiziert. Gestern dann der nächste Zug des Mobilfunkers: Über eine Microsite wurde die Pressekonferenz von Vodafone zur neuen Markenstrategie live ins Internet gestreamt. Eingebaut war auch ein Feedbackkanal über Facebook.
Ich finde, ein mutiger und auch recht konsequenter Schritt für eine neue Markenkommunikationsstrategie, die die „Generation Upload“ im Mittelpunkt hat (Wer auch immer die seien mögen). Auch große Teile der Konsumentenkommunikation sind jetzt bei Vodafone ins Web verlegt. Auf Twitter, im Blog, Facebook, Myspace und StudiVZ. Hier das Video der PK
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Vodafone hat sich das ganze vermutlich auch ganz anders vorgestellt und der Mut alleine, um so etwas auf die Beine zu stellen, reicht ja eigentlich gar nicht aus. Hier muss man schon mit dem Erfolg punkten, der wie man sieht nicht erreicht wurde.
Ich sehe,dass auch so wie Alex, alles nur Sülze, aber wer Sülze liebt der wird sie auch bekommen 🙂
Un gerade bei solchen Zielgruppen kann man kaum noch was reißen mit PR.
Statt eines eigenen Kommentars:
http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E4FCE25D982D64402A348C47121C3785C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Vodafones Mut kann man wirklich loben, das ist dann aber doch auch schon das Einzige. Alles was dabei herauskam und was die sonst noch so veranstalten ist ja doch mehr als lächerlich. Da kann dann eben auch ein gutgemeinter kommunikationsversuch nicht drüber hinwegtrösten, dass die passenden Angebote einfach nciht vorhanden sind. bin wirklich mal gespannt, inwieweit Vodafone dieses Debakel noch zu spüren bekommen wird, aber vielleicht läuft auch alles einfach weiterhin seinen gewohnten Weg und niemand muss große Verluste befürchten.
@ Alex, bin voll Deiner Meinung. Ich schrieb in dem Artikel:
Kommunikation kann im Web 2.0 kein aufmerksamkeitserregender Selbstzweck sein (deswegen funktioniert ja auch Werbung im Netz so schlecht, mit Ausnahme von Adwords, die genau das bieten), sondern braucht viel mehr eine transparente und nachvollziehbare Grundlage in den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens.
Genau darin sehe ich den Strukturwandel in der PR. Und wenn man den nicht nachvollzieht, ist es, wie Du sagst: Dann ist PR tot.
Lieber Flo, ich sehe da überhaupt keinen Strukturwandel oder Paradigmenwechsel oder sonst was. Da wird einfach nur ein weiterer Kanal für Marketing/PR-Gesülze aufgemacht.
Marketing ist tot, PR ist auch tot. Gerade bei dieser Zielgruppe.
Hätte vodafone einfach eine echte FLAT angeboten, vernünftig eingepreist, hätten wir das alles alleine in irgendwelchen Mobilfunk/Vergleichsprotalen gefunden und wären Kunden geworden und hätten sie weiterempfohlen.
@Sascha: Ich denke, das sollte uns allen klar sein 😉
@Flo: Ja, vermutlich ein Teil des Wandels (was aber nichts anderes bedeutet, dass viele, die jetzt überrascht sind, das, was sie taten, vorher nicht verstanden haben). Und trotz dieses „Wandels“ wird es auch zukünftig immer noch um Macht gehen, wird es Nicht-Öffentlichkeit bzw. Vorbühnen geben, auf denen wir zu arbeiten haben. Da hilft naiver Kinderglaube, der sich teilweise hinter Begriffen wir Authentizität und Offenheit vermuten lässt, nicht weiter. Auch das müssen wir ernst nehmen, und ich bezweifle, dass die Überraschten und Aufgeregten das können.
@Sascha: Gebe Dir insofern recht, als dass hier natürlich immer noch Grundmuster vorhanden sind, die in der Welt der „Guten Alten PR“ idealerweise auch schon hätten da sein müssen. Beziehungspflege, dialogischer Ansatz und eben alles was Public Relations vom reinen Versenden von Pressemitteilungen unterscheidet. Insofern ist der Begriff des Strukturwandels vielleicht einen Tick zu plakativ.
Du schreibst sehr treffend: Ich sehe nur, dass wir jetzt die öffentlichen Beziehungen deutlicher sehen, von denen wir immer gesprochen haben. Und das bedeutet nichts anderes, als das wir sie endlich ernst nehmen sollten.
Mmn. ist genau das der Wandel. Ich glaube, wir kommen jetzt nicht mehr daran vorbei, die öffentlichen Beziehungen wirklich ernst zu nehmen. Bis jetzt ging das noch. War zwar nicht schön/gut/erfolgreich, aber trotzdem mehr die Regel als die Ausnahme.
Also meiner Meinung nach, kann man den Versuch loben eine PK auch für onliner interaktiv ( benutzt man das Wort überhaupt noch) zu machen loben. Aber wie im Artikel beschrieben wirkte das Ganze schon etwas unbeholfen. Außerdem ist der Bedarf an „coolen“ Zielgruppendefinitionen langsam erfüllt.
Bei allem Verständnis für die Aufgeregtheit: Wo, bitte ist der Strukturwandel? Oder um mal vorne anzufangen: was ist denn die Struktur der PR?
Und konkret zwei Punkte, die an dem, was die PR leisten muss zwar nur haarscharf, aber dennoch gründlich vorbeigehen:
„Die PR muss die neuen Funktionen von Social Web Angeboten nutzen, um den Strukturwandel nachzuvollziehen.“
Nein, Unternehmen müssen entscheiden, ob sie diese Funktionen nutzen wollen oder nicht. Und wenn sie sie nutzen wollen, müssen sie sich darauf einlassen, denn die Technik ersetzt nicht das Denken – sie zeigt nur allen, wenn wir es nicht tun.
„Das “Perfide” für die Kommunikatoren ist dabei aber der Rückkanal, denn dieser entreißt dem Sender die Deutungshoheit über das gesendete.“
Nein, nicht der Rückkanal entreißt dem Sender die Deutungshoheit, sondern die öffentliche Verhandlung. Das war schon immer so. Neu ist, die Geschwindigkeit und potentielle Reichweite, was wiederum heißt, sich genau darauf einlassen zu müssen (s.o.)
Kurzum: Ich sehe keinen Strukturwandel. Ich sehe nur, dass wir jetzt die öffentlichen Beziehungen deutlicher sehen, von denen wir immer gesprochen haben. Und das bedeutet nichts anderes, als das wir sie endlich ernst nehmen sollten.
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