Google Maps ganz politisch korrekt

Jeder, der in einem internationalen Konzern arbeitet, kennt dieses kleine aber feine Problem. Wenn man eine indische und eine pakistanische Dependance hat, entzünden sich die Geister streitvoll. Und zwar wo immer es um umstrittene Grenzziehungen geht. Wer eine Broschüre auf Druck legt oder eine Karte auf seine Website stellt, der kann sicher sein: Egal, welche politischen Grenzen auch aufgezeigt sind. Es wird sich immer jemand finden, der die Grenzziehung ganz ganz anders sieht.

Nun, Google hat politische Karten in seinem Angebot bei Google Maps. Da wäre es doch mal interessant zu sehen, ob Google jetzt Kashmir den Indern, oder den Pakistanis oder den Chinesen zuschlägt:

Bei maps.google.de, also der deutschen Version, sieht alles noch ganz multi aus: Mit gestrichelten Linien.


Größere Kartenansicht

Wohingegen es auf der indischen Version von Google Maps ganz anders aussieht:

Größere Kartenansicht

Wäre einmal interessant zu sehen, wie Google in China die Insel Taiwan benennt (leider kann ich kein Chinesisch). Für Berufskommunikatoren jedenfalls empfiehlt sich, einfach keine Ländergrenzen einzeichnen. 🙂

Bild: CC-BY http://www.flickr.com/photos/limmer/

Ein Gedanke zu „Google Maps ganz politisch korrekt

  • 10/30/2010 um 04:27
    Permalink

    Ein hübsches Beispiel, wie Google seine political correctness je nach Land anpaßt, um nur ja nicht irgendwo ein Geschäft auszulassen. Google läßt sich ja auch bekanntlich bereitwillig von repressiven Regimen zensieren und muckt dagegen nur zeitweise auf. Jeder, der sich halbwegs dafür interessiert, weiß ohnehin, wie die faktischen Zugehörigkeiten bei diesen Strichel-Grenzen aussehen. Die Bundesrepublik Deutschland hat das über Jahrzehnte ebenfalls praktiziert und die sog. Perlenschnur durch Polen gezogen. Aber da gab’s noch kein Google. Auch was Länder- und Ortsbezeichnungen betrifft, brauchen wir gar nicht bis nach Taiwan zu schauen. Ist mit jetzt zu kompliziert nachzusehen, aber ich bin mir fast sicher, daß der Staat Mazedonien bei den Griechen und bei den Mazedoniern unterschiedlich benannt wird, wahrscheinlich auch auf Google, es sei denn, die jeweiligen Märkte werden für so unwichtig gehalten, daß der Kommerz darauf keine Rücksicht zu nehmen braucht.

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert