Mein Beitrag zur Relevanz der Blogosphäre: Weniger bloggen
In letzter Zeit häufen sich die Beschwerden über die deutsche Blog-Landschaft. Keine Relevanz, immer und überall das Gleiche, oder ganz grundsätzlich der Abfall der Qualität deutscher Fachblogs (was auch immer unter diesen beiden Dinge zu verstehen ist).
Es ist etwas ernüchternd. Es gab zwar schon immer ein erhebliches Gefälle, was die Qualität der deutschen Fachblogs angeht. Aber inzwischen hab ich den Eindruck, dass sich viele Seiten inhaltlich totgelaufen haben. Man liest dort immer öfter etwas, was man schon irgendwo an anderer oder früherer Stelle gelesen hat, nur einfach umformuliert oder mit mehr oder minder relevanten Details angereichert. Ich entdecke immer seltener Dinge, die mich selbst inspirieren, begeistern, (positiv) reizen oder mir die Augen öffnen.
Auch die Kollegen von Netzwertig haben das aufgenommen:
Mit tausenden von Beiträgen von der CES haben Techblogs ihre eigene Daseinsberechtigung torpediert. Sie brachten einst Farbtupfer in den grauen Nachrichtenalltag. Mittlerweile begehen sie selbst die Fehler ihrer Vorgänger, indem sie auf Masse produzieren
Diese Beschwerden sind nicht neu und doch haben sie einen gewissen Kern, der mich als privaten Blogger und auch als Berufskommunikator tangiert. Wenn Unternehmen mit dem Bloggen beginnen, dann wird ihnen häufig eingetrichtert: Blogge, was das Zeug hält. Hau jeden zweiten Tag einen Beitrag raus. Plane das. Setze deinen Leuten Ziele. Das ist einerseits ein guter Rat, weil Leute, die frisch im Bloggen sind, oft erst einmal reinkommen müssen, erst einmal bekannt werden müssen und sich häufig erst einmal dran gewöhnen müssen. Gerade in Unternehmen ist auch die erste Phase kritisch, weil so ein Projekt dann schnell einschläft.
Aber der Qualität der Beiträge ist das nicht sonderlich zuträglich. Und genau das ist ja eigentlich das, was ein Fachblog ausmacht. Qualität für die Zielgruppe liefern.
Ich glaube, auch Unternehmensblogs sollten den Mut zur Pause haben. Lieber nichts gesagt als sich bei den Usern belanglos gemacht. Ich für meinen Teil habe das seit etwa einem Jahr – auch bedingt durch meine Arbeitslast – so gehalten. Nur dann bloggen, wenn Du auch etwas wirklich relevantes hast. Und das Blog hat keinen Schaden genommen. Und wenn das mein kleiner Beitrag zur Verbesserung der Relevanz der Blogosphäre sein, dann ist mir das auch recht 😉
Bild: CC-BY
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