Business Austrian – Eine Einführung

Sprachgewandtheit ist eine der wichtigsten Grundfertigkeiten unserer Branche. Jedoch zeigt sich, dass die Grundfertigkeit – auch wenn sie universeller Natur ist – an die lokalen Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden muss. Glokalität ist auch im deutschen Sprachraum wichtiger denn je. Darum hier an dieser Stelle und ohne weitere Tautologien eine kleine Übersetzungshilfe für den gehobenen mitteldeutschen Manager zur Kommunikation mit den Süd-Bajuvarischen Stämmen. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

 

 

Ich kann gar nicht glauben, was Sie mir erzählen!
–> Wos?

Wie sind Sie mit der Performance zufrieden
–> Und? Daugt’s der?

In diesem Punkt stelle ich die Kompetenz des Vortragenden grundsätzlich in Frage
–> Do kunntat jo a jeda daherkumma

Ich empfinde Ihr Business-Kostümchen als der Situation durchaus angemessen
–> Fesch sammer heit

Ihrem Wunsch folgend können wir die Änderungen sofort einbauen.
–> Ga Brobleem

Sie können nun ruhig mit Ihren Ausführungen fortfahren.
–> Eh.

Die Entwicklung der Dinge nimmt offenbar einen unerfreulichen Verlauf.
–> Geh scheissn.

Ihr Vorschlag findet unsere grundsätzliche Zustimmung.
–> Basst scho.

Das ist nun mal der Lauf der Dinge.
–> Scho gschissn, gö?

Auf diese Wendung der Dinge waren wir nicht hinreichend vorbereitet.
–> Geh leck‘ fettn

Die Komplexität des Problems zwingt uns zu einer gründlichen Überarbeitung.
–> Des is a schaas.

Ich kann gar nicht genug zum Ausdruck bringen, wie unzufrieden ich mit der Entscheidung des Steering-Komitees bin.
–> na serwas.

Kaum zu glauben, dass Sie in so eine Situation kommen konnten.
–>Oida.

Die vorgeschlagene Lösung scheint etwas überdimensioniert.
–> Bist deppat?

Mit dieser Sache möchte ich mich im Moment nicht befassen.
–> Schleich di

Detaillierte Aussagen sind im Moment nicht opportun.
–> Jo eh.

Eine Kompromisslösung ist vorstellbar.
–> Irgendwos is imma no ganga.

Die Arbeiten können heute leider nicht mehr fertiggestellt werden.
–> Des geht sich nimmer aus.

Wir werden uns um ihr Problem kümmern.
–> Jo eh.

Wir verfügen hier über eine Standardprozdur, die seit Jahren ausreichend gute Ergebnisse liefert.
–> Des homma imma so g’mocht

Wir werden nicht umhin können, für dieses Geschäftsjahr eine Gewinnwarnung herauszugeben.
–> O-g’schissn sammer.

Damit schließen wir die Veranstaltung. Es war eine große Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Wir danken allen Teilnehmern für ihre wertvollen Beiträge und die Zeit, die sie uns geopfert haben. Gegebenenfalls werden wir wieder auf Sie zukommen.
–> Sammas?

Dieser Sachverhalt scheint mir sehr ungewöhnlich.
–> Geh, bitte!

Ich entbiete Ihnen die besten Grüße und wünsche Ihnen eine gute und sichere Heimreise nach Hannover.
–> Zupf di, Scheißpiefke!

 

Bild: CC-BY

Ein Gedanke zu „Business Austrian – Eine Einführung

  • 04/08/2013 um 09:33
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    Mensch Florian, I miss my Austrian-Gesprächspartner am Gang 🙂 Ein Lächeln zauberte sich soeben auf meinem Mund, als mir der Hans deinen Blogeintrag geschickt hat…
    LG

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