Vortex total makeover – Upgrade
Nachdem der Vendetta alles pulverisiert war die große Frage: nie wieder Vortex 285 fliegen? Eigentlich keine Option denn mein lieber kleiner 285er hat stets gute Dienste geleistet. Aber damit man beim Fliegen nicht einschläft müsste der Vortex komplett überarbeitet werden. Stärkere Motoren sind ein Muss, aber das würde die Standard ESCs abbrennen, also müssen da auch neue her.
Als Motor habe ich mich für die Cobra 2204 / 2300 kV entscheiden. Das sind gute Motoren und sie sind auch im Vendetta verbaut so dass ich keine zwei Sorten vorhalten muss, falls einer abbrennt.
Die besondere Herausforderung bei den ESCs ist, dass sie in die Armröhren des Vortex passen müssen. Die ESCs aus dem Vortex pro passen gut rein und liefern 20A Stromdurchfluss, was größere Motoren und meine geliebten DAL 5045 V2 ermöglicht.
Um das volle Potenzial der neuen Komponenten zu nutzen muss auch die neueste Software auf den Flightcomputer geflasht werden. Ich bin ein großer Fan von Betaflight also sollte das auch drauf.
Zu guter Letzt muss natürlich noch die grottige Fatshark Kamera raus. ich habe mich für die Runcam Swift in PAL entschieden. IMHO die Beste FPV Cam auf dem Markt zur Zeit.
Motoren und ESCs
Der Einbau von Motoren und ESCs ist nicht schwer aber super nervig. Schon allein die 12 Schrauben von der Deckplatte des Vortex zu entfernen, macht keine Laune. Dann die alten ESCs ablöten und dabei versuchen keines der Plastikteile zu verschmoren. Im Bug geht das noch, im Heck ist es eine echte Fummelei. Ich habe gemerkt, dass man sich viel leichter tut, wenn man die hintere Armhalterung abschraubt. Trotzdem… ein mords Gefrickel. Danach die Motoren an die ESCs löten. Dabei fällt auf, dass die Kabel des ESCs zur Platine kürzer sind als bei den Standard ESCs. Also muss das Kabel vom Motor nicht so kurz sein. Ich habe die Kabel der Cobras auf Originallänge belassen und das war für die Bug Motoren optimal, für die Heckmotoren hätte ich 0,75 cm Kabel abschneiden können. Jetzt Hängen die Motorkabel ein bisschen aus dem Armrohr, aber nicht schlimm. Da die ESCs jetzt anders innerhalb des Armrohrs positioniert sind, kommen sie bis ganz an das hintere Ende. D.H. man muss auf die losen Carbonröhrchen verzichten, die sonst die ESC Kabel schützen. Naja, bissl Schwund ist immer. Dann wieder zusammenlöten und des Quad zusammenbauen… wieder 12 Schrauben, wieder nervig.
Kamera Upgrade
Nicht minder nervig ist das Upgrade der Kamera. Am besten man macht das gleich in einem Aufwasch mit den ESCs, sonst muss man den Deckel des VTX zweimal abschrauben. Der Tausch der Kamera ist recht einfach, weil man das bereits installierte Kabel nehmen kann. Das ist etwas kurz, aber sollte trotz Crash nicht ausreißen. Da die Swift etwas größer ist als die originale Fatshark schaut der Boden der Cam etwas unten aus dem VTX raus. Da empfiehlt sich der Einbau eines Bumpers. Hab ich noch nicht gemacht, muss aber wohl sein, wenn man dauerhaft Spaß an der Cam haben will. Übrigens, die mmn. idealen Einstellungen für die Runcam findet ihr bei meinem Kumpel Holly.
Upgrade auf Betaflight
Das Umstellen von Cleanflight auf Betaflight ist relativ einfach. Philipp Seidel hat ein super Anleitung dafür veröffentlicht. Das Flashen geht relativ einfach. Nur das richtige OSD von Immersion RC muss ausgewählt werden. Das versteckt sich etwas auf der Seiten von Immersion (in einem Zip zusammen mit der letzten Cleanflight Version) Nimmt man dieses OSD und verfährt wie in der Anleitung von Philipp, ist das Ganze ein Kinderspiel. Sogar die Airmode-Geschichten funktionieren mit der OSD-Version .28. Ich habe aktuell die Version 2.9.1 von Betaflight aufgespielt. Schalter auf der Funke neu einstellen und Failsafe aus und ready to roll 🙂
Flugerfahrungen / Fazit
Wie also fliegt sich jetzt der generalüberholte 285er. Um das zu testen habe ich den kleinen zuerst ohne und dann mit Betaflight geflogen. Um es vorwegzunehmen: Der Unterschied ist gewaltig. Schon mit den Standard Cleanflight machen sich die neuen Motoren extrem bemerkbar. 86A peak sind mal ne Aussage, da hätte es die alten ESCs sofort verschmort. Schon ohne Betaflight ist das Ding kaum wieder zuerkennen. Mit BFL 2.9.1 geht das Ding dann noch einmal einen Gang höher. Im Standardsetup reagiert der Quad extrem nervös und macht keinen Spaß. Wenn man aber das Pro-Tuning von Umma (#8) einstellt, dann kommt der kleine einst brave Vortex 285 richtig auf Touren. Der Airmode trägt zusätzlich zum Fun bei. Die Motoren bleiben dabei fast kalt so, dass ich davon ausgehe, dass ich das System nicht überbeanspruche und alles soweit passt. Die Runcam ist im Vergleich zur Standard Fatshark ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn man nur Geld für ein Upgrade hat, dann wäre das Cam-Upgrade mein Favorit. Die Bilder sind sensationell.
Bleibt also der Vergleich mit dem Vendetta. Kann der runderneuerte Vortex mithalten? Ich würde sagen: Fast. Ja, der Vendetta ist noch eine Spur aggressiver, noch mehr locked-in und er fliegt sich etwas präziser, vor allem am Gas, was aber auch an der unglaublichen PID-Arbeit von Magnus liegen dürfte. Der Typ ist einfach der Knaller. Mit dem neuen Setup ist der 285er aber konkurrenzfähig geworden und wird bei mir zumindest wieder mit aufs Feld kommen und regelmäßig geflogen werden. Vendetta hin oder her.
Danke Marcel,
ich bin gestern den Vendetta und den Vortex nochmal beide geflogen und ja… der Vendetta ist besser. Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich für den Vendi die genialen PIDs von Magnus nutze und beim Vortex habe ich noch nicht die Muße gehabt, die PIDs einzustellen. Aber was die Leistungsfähigkeit angeht, ist der Vortex auf Augenhöhe.
Super Artikel!
Gruß,
Phil